Ja, es fällt mir schwer diesen Beitrag zu schreiben. Bereits das zweite Mal seit dem Start legte dieser Blog eine längere Pause ein und das alles andere als geplant oder freiwillig. Was das Schreiben angeht und auch in anderen Bereichen fühlte ich mich einfach oft verloren die letzten Wochen. Ich kam innerlich nicht mehr zur Ruhe, konnte mich kaum sammeln. So drückte ich mich lange Zeit davor, diese Worte zu finden. Und doch möchte ich mit euch teilen, was in meinem Leben so vor sich geht, auch wenn es Kraft kostet.
Bevor diese gesundheitlichen Belastungen mir einen Strich durch meinen „Flow“ beim Blogbeiträge Schreiben machten, begann ich bereits unter Tränen ein paar äußerst emotionale Texte, unter Anderem zum Thema Misshandlungen/Vergewaltigungen und die langfristigen Auswirkungen solcher Übergriffe. In einer Gesellschaft in der schätzungsweise jede zweite Frau bereits körperliche/sexuelle Gewalt erlebt hat, ist es ein äußerst relevantes Thema, über das gesprochen werden MUSS. Und nun, nach vielen Jahren des Bemühens um angemessene, passende Hilfen für meine eigenen Traumatas, konnte ich eine für mich geeignete Therapie finden.
Zuvor scheiterten monatelange Kämpfe um eine Reha und rissen mich und eine frisch aufkeimende Hoffnung auf Besserung wieder auf null. Ich fühlte mich so verloren nach der letzten, nun unumstößlichen Absage. Meine letzten Kräfte hatte ich in die Bemühungen gesteckt. So lag ich erst einmal flach. Doch Dresden eröffnete mir in vielerlei Hinsicht neue Perspektiven und Möglichkeiten, nun also auch eine spezielle Traumatherapie. Zunächst begann diese noch ganz mäßig, haute mich in den nachfolgenden Wochen dann doch noch komplett aus den Latschen. – Mal so flax gesagt. Es sei mir ausnahmsweise gestattet!
Endlich konnte auch eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt werden, deren Symptome mich permanent müde und abgeschlagen machten. Die quälende Ungewissheit über die Ursachen hatte ein Ende. Ich bekam nun schließlich Medikamente, die mir helfen sollten wieder wacher und zudem weniger depressiv zu sein. In der Regel regen diese auch den verlangsamten Stoffwechsel an und führen so meist zu einer Gewichtsabnahme (wieder hin zum Normalgewicht), zu besserer Haut und weniger stumpfen, brüchigen Nägeln und Haaren. Schlafprobleme mindern sich und…und…und.
Diese positiven Entwicklungen kamen wirklich keine Minute zu spät. Doch eine Therapie braucht Monate oder gar Jahre bis sie wirklich merkbar hilft, die Auswirkungen der Angststörungen abschwächen. Und bei den Meisten verschlechtert sich die Situation zu Beginn erst einmal, so auch in meinem Fall.
Obendrein erkrankte der tierische Begleiter meiner engsten Freundin schwer und ich kümmerte mich sowohl um sie, als auch um Blutspender für ihre süße Fellnase. Leider konnte er es am Ende doch nicht schaffen und erlag den Folgen der durch einen Zeckenbiss übertragenen Krankheit. Gerade als Sie mich als Unterstützung zu einem schweren Arzttermin begleitete, erreichte uns der Anruf von der Klinik, dass wir doch zum Einschläfern kommen sollen. Wir hatten noch so sehr gehofft…
Also stand ich ihr in der schwersten Zeit ihres Lebens bei und begleitete sie sowohl in die Tierklinik zum Einschläfern, als auch zum Bestatter. Ich tat, was ich konnte und das gerne. Und doch kostete es Zeit und Kraft, denn ich war ja selbst emotional angeschlagen und labil.
Das soll aber auch nicht falsch klingen! Ich bereue nichts davon und sie tut mir ebenfalls gut, stand mir und steht mir täglich bei. Wir sind denke beide froh, dass wir uns in unserem Leben haben und planen aktuell sogar gemeinsame, spannende Projekte. Ja, wir werden zukünftig eventuell Workshops, Lesungen und Vorträge anbieten, zu den Theman Veganismus, dem Modelberuf, Ernährung generell, Rechtsradikalismus und vielem mehr.
Ach, ich bin unheimlich stolz auf all die gesundheitlichen Errungenschaften, die ich bereits geschafft habe seit meinem lange überfälligen Wegzug aus Berlin. Und es ist ja nicht nur das!
Seit etwas über einem halben Jahr ist mein Buch „Das Phänomen Modelberuf“ nun auf dem Markt. Und der Erfolg erschlägt mich! Ich erhielt bereits unzählige Fotos von Privatpersonen mit meinem Erstwerk und auch Bilder aus Bibliotheken und Bücherläden, hielt die ersten Lesungen und Pressetermine ab, Zeitungen schrieben über mich. Und auch von Angesicht zu Angesicht sprachen mich viele Menschen auf das Thema an und berichteten davon, dass ich in ihrem Umfeld kritische Gedankengänge und Diskussionen angestoßen hätte. Was könnte ich mir mehr wünschen? Nie hätte ich das gedacht oder mir dieses Leben erträumt. Ich hoffe, dass noch viele Lesungen an Schulen, Unis und in anderen Locations folgen werden.
Aber auch damit noch nicht genug! Ich bin froh berichten zu können, dass ich nach langer Pause die ersten Shootings (mit Vilography & Foto by S.G.) zusagen konnte, denn ich fühlte mich wieder fit genug dazu. Auch die Ergebnisse dieser Fotoshootings kamen sehr gut an. Es macht mich glücklich, zu diesen doch oft harten Zeiten, so liebe Worte von den treuen Fans und Followern auch zu meinen Fotoarbeiten zu hören und auch selbst wieder dieser Leidenschaft, diesem Job zu frönen.
Der größte Dank geht aber an alle, die diesen Blog lesen und die mein Buch gekauft haben, die es verschenken oder anderen davon erzählen. Denn nur durch euch konnten „Das Phänomen Modelberuf“ und auch dieser Blog zu einem Erfolg werden!
Ich werde mich bemühen euch bald wieder regelmäßig mit frischen Themen und Anregungen zu versorgen. Und ich verspreche euch, dass da einige spannende Beiträge in der Warteschlange stehen.
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12 Kommentare auf "Aus der Blog-Pause zurück"