Allgemein, Für den Kopf

Die Welt feiert ins neue Jahr

“Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.”

– Chinesisches Sprichwort

Die Feiertage sind vorbei, das Jahr neigt sich dem Ende zu. Viele von uns gehen in sich und reflektieren die Entscheidungen, die wir im vergangenen Jahr getroffen haben. Zeit, uns zu überlegen, was wir 2016 in unserem Leben besser machen wollen.

2016

Manch einer zeigt sich genervt von guten Vorsätzen für das neue Jahr, die jetzt die Netzwerke sprengen. Ich muss ja zugeben:

Ich liebe es!

Ich liebe den Jahreswechsel. Ich liebe die Idee dass man ein gesamtes Jahr hinter sich lässt – egal ob es nun gut, schlecht, oder nur durchschnittlich war. Ich liebe den Abschluss vergangener Geschehnisse, die Möglichkeit neu zu starten mit einem frischen Jahr vor einem liegend. Und es wird Erfahrungen, neue Begegnungen, neue Chancen für uns alle beinhalten.

Und mit dieser Positivität im Herzen macht es Spaß, sich Gedanken zu machen, was das bevorstehende Jahr wohl für einen bereit hält. Damit es auch so erfolgreich wie möglich wird, nehmen sich viele Menschen etwas Gutes vor. Sie wollen nicht alles dem Zufall überlassen, sondern ihren eigenen Glückes Schmied sein. Ja warum auch nicht? Diese Sitte gehörte bereits bei den alten Babyloniern vor rund 4.000 Jahren zum festen Jahreswechselritus. Sie gelobten ihren Göttern, ausgeliehene Gegenstände wie Landwirtschaftsgeräte endlich zurück zu geben und Schulden nun im neuen Jahr zu begleichen. Jaja, nun aber schnell schnell zurück mit den Harken und Schaufeln!

Und auch die fortschrittlichen Römer hatten sowohl reflektierende, als auch zukunftsorientierte Vorhaben in ihrer Neujahrsfeiern zum Thema. Der erste Monat des Kalenderjahres wurde nach dem römischen Gott Janus benannt. Janus hat zwei Gesichter auf einem Kopf – ein Blick nach hinten und ein Blick nach vorn. Die Dualität die Vergangenheit zu sehen und gleichzeitig die Zukunft im Blick zu haben, wurde eine Metapher für Verständnis der Vergangenheit und Selbstverbesserung.

„Was bringt ein neues Jahr?
Mit Glück das, was du möglich machst.“

– Else Pannek

2016

 

Neujahrsvorsätze bleiben allerdings leider oft Wunschdenken, Statistiken zeigen deutlich: meist werden nur die Hälfte auch wirklich eingehalten. Aber wie geht man nun am besten vor bei der realistischen Umsetzung der eigenen Vorhaben? Psychologen warnen: Wer sich über seine Motivation nicht im Klaren ist, sollte keine Vorsätze fassen.

2016

Manche nahestehenden Menschen schaffen es, ihre Wünsche so tief in uns zu verankern, dass wir kaum mehr in der Lage sind, sie von eigenen Zielen zu unterscheiden. So hecheln viele Vorstellungen ihrer Liebsten hinterher, statt ihren eigenen. Sie merken zu spät, dass deren Verwirklichung sie gar nicht zufrieden macht.

Der Druck von außen kann auch gesellschaftlichen Ursprungs sein. Unzählige Frauen wünschen sich jedes Jahr wieder abzunehmen. Die wenigsten werden aber glücklicher, nur weil sie zwei-drei Kilo weniger wiegen. Also warum nicht etwas anstreben, was einen wirklich glücklich macht?

„Den Neujahrstag erkennt man am einfachsten an den vielen übergewichtigen Joggern.“
– Hauke Harms

Experten raten zudem, die Ziele nicht allzu wage zu formulieren, sondern lieber konkrete Pläne aufzustellen. Was bedeutetet denn beispielsweise: „mehr Sport treiben“? Wer sich stattdessen vornimmt, „eine Stunde in der Woche joggen“ oder „in Zukunft die Treppe benutzen anstelle den Aufzug“ wird größere Erfolgschancen haben. Überleget euch auch einen Plan B gegen die Ausreden: Wer beispielsweise regelmäßig joggen gehen will, sollte sich überlegen was er tut, wenn es draußen stürmt und schneit.

2016

Außerdem sollte man unbedingt darauf achten, dass das Vorhaben realistisch bleibt und es eventuell schriftlich festhalten und für sich sichtbar platzieren. Ein Zielsetzung bekommt mehr Gewicht, wenn es aufgeschrieben und somit nicht wieder schnell vergessen wird. Denn wer kennt es nicht, sich zum nahenden Silvester zu erinnern, dass man sich doch letztes Jahr bereits das Gleiche vorgenommen hat?! Legt vielleicht auch Etappenziele fest, denn damit wird die Umsetzung einfacher. Der Schlüssel zum Erfolg ist es also, genau zu planen, wie man jedes Ziel erreichen will. Macht euch Erfolge sichtbar und bewusst. Und fangt unbedingt so schnell es geht mit dem guten Neujahrsvorsatz an, denn da sind die Chancen auf Erfolg am höchsten.

Nun möchte ich euch abschließend ein paar Ideen für alternative Vorsätze bieten. Vielleicht inspirieren sie ja den einen oder anderen von euch.

1. Eine neue Sprache lernen.
Leben ist lernen – auch Sprachen lernen.“, sagt die aktuelle Werbung. Gerade zu Zeiten von Kriegen und den verbundenen Massenflüchtlingsströmen kann es nur förderlich sein, eine neue Sprache zu lernen, die die Kommunikation erleichtert und damit eine Brücke baut zu neuen Bekanntschaften. Falls es da noch bei euch hapern sollte, fangt doch mit Englisch an. Wortwörtlich werden sich ganz neue Welten auftun.

2. Jeden Tag anderen etwas Gutes für andere tun.
Die meisten Neujahrsvorsätze drehen sich ausschließlich um einen selbst. Wir versuchen dünner zu werden, gesünder, oder reicher. Ertappt? Natürlich ist nichts falsch daran, sich selbst zu reflektieren und sich gut um sich zu kümmern. Doch man sollte auch an die Anderen denken. Geht einfach wieder aufmerksamer durch die Welt. Statt ins Handy zu starren, steht auf, wenn eine alte Dame die Bahn betritt. Wünscht einem Obdachlosen einen schönen Tag. Er wird sich über die Freundlichkeit freuen – das sage ich aus Erfahrung. Haltet auch mal eine Tür auf oder macht Jemandem ein schönes Kompliment. Es sind auch die kleinen Gesten, die oft viel mehr bewirken, als ihr denkt. Ich hab beispielsweise meinem einsam wirkenden Nachbarn einen kleinen Weihnachtsmann auf die Türklinke gestellt. Ein paar Tage später kamen selbstgebackene Kekse zurück. Ich habe mich sehr gefreut.
Oder bewirkt etwas indem ihr anstatt im neuen Jahr ein Tier zu kaufen, eins adoptiert, spendet oder helft aus in Tierheimen/Gnadenhöfen oder engagiert euch für die Flüchtlinge, deren Integration.

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3. Lernt Sie ein gutes Verhältnis zu eurem Körper zu entwickeln.
Das wär doch mal was! Anstatt an Fitness und Ernährung zu arbeiten, setzt euch den Vorsatz, den Körper den ihr habt mehr zu lieben. Ich wird es definitiv versuchen. Denn durch meine Schilddrüsenerkrankung nehme ich stetig zu, habe Hautprobleme und tue mich momentan schwer, mich so zu akzeptieren wie ich bin und trotzdem attraktiv zu finden. Manche Tage gelingt es besser, andere nicht. Nun werde ich mit Sicherheit bald Medikamente bekommen, was die Situation wieder ändert. Und es kann unabhängig von dem Vorhaben des verbesserten Körperempfindens auch nicht schaden, gleichzeitig mehr auf seine Gesundheit acht zu geben, Sport zu treiben oder sich gesünder zu ernähren. Aber selbst mit den oben erwähnten zwei-drei Kilos weniger, werdet ihr euch nicht besser fühlen, wenn ihr nicht wisst, euch zu selbst zu lieben.
Sich selbst zu lieben bedeutet, sich selbst ebenso zu behandeln, wie man einen Freund behandelt. Also keine Angst in den Egoismus oder Nazismus abzudriften. Sich selbst etwas wert sein führt dazu, dass man sich befreit von allem, was körperlich nicht gut tut und die Seele verletzt. Das beinhaltet Menschen, schlechte Angewohnheiten, Jobs oder was es auch sein mag, dass euch im Weg steht euch besser zu fühlen.

„Ihr wollt ein Neues Jahr? Dann müßt Ihr auch ein neues Jahr leben wollen und nicht das alte!“
– Rita Kubla

2016

Abgesehen von diesen Ideen, guckt doch mal, was sonst noch auf eurer persönlichen Bucketlist steht. Meine hab ich euch ja bereits gezeigt vor kurzem. Vielleicht erstellt ihr euch auch eine zum Jahresanfang und greift an, was ihr schon viel zu lange aufgeschoben habt, Schubkarren und Harken und so. 😉

Ich selbst habe einige Vorhaben und Vorsätze. Vor allem möchte ich aber weiter so aktiv an meiner Gesundheit arbeiten wie im Moment, regelmäßig für den Blog posten, das Buch promoten und eventuell meine Doktorarbeit angreifen. Auch ich beabsichtige an einem positiveren Selbstbild zu arbeiten und wieder besser für meine Freunde da zu sein. Das is leider manchmal etwas zu kurz gekommen, bei den Einschränkungen der fortschreitenden Krankheit. Ich will umbedingt wieder aktiver sein, was mein Sozialleben angeht und auch in politischer Hinsicht. Die konkreten Pläne werde ich wohl noch ausformulieren. 😀

2016

Und was ist mit dem alten Jahr? 2015 war für mich ein Jahr voller Lektionen, voller Abschlüsse alter Vorhaben wie dem Studium der Sozialen Arbeit und meinem ersten Buch („Das Phänomen Modelberuf“) von hoffentlich vielen. Es war auch das Jahr der Neonazis und rechten Übergriffe, das Jahr der Kriege, des global-politischen Versagens (nichts Neues), der Flüchtlingskarawanen und Katastrophen. Aber auch des Mitgefühls und einer neuen Hilfsbereitschaft. Ich habe gelernt mir neben Aufopferung auch für mich Zeit zu nehmen, für meine Heilung und emotionale Angelegenheiten. Berlin habe ich den Rücken gekehrt und bin glücklich in Dresden angekommen. Schlussendlich habe ich diesen Blog gestartet und damit eine Plattform für Gedanken und Anliegen, eine Stimme bekommen. Und es fühlt sich toll an nicht nur durch Fotografien Menschen zu erreichen, sondern durch meine Worte.

Und so möchte ich mich zum Abschluss bedanken…bei euch. Vielen Dank für das Lesen und Teilen meiner Beiträge und noch mehr für die Kommentare. Sie füllen diesen Blog mit Leben und Liebe. Danke, danke, danke. Das bedeutet mir so unglaublich viel.

So und jetzt  mache ich mich mal fix fertig und treff mich mit meinen Freunden. Wir gehen heute aus. Zumindest versuche ich es – je nachdem was die Gesundheit zulässt. Gemütlich alleine oder zu 2. feiern, habe ich auch immer sehr genossen. Was auch immer bei euch ansteht:

Kommt gut ins neue Jahr und alles Liebe für 2016 <3

 

2016

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2 Kommentare auf "Die Welt feiert ins neue Jahr"

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